Sechster Tag in der Diabetes-Blog-Woche und dann gleich ein Thema, was uns alle eigentlich in Erinnerung bleiben sollte.
Der Tag, an dem der Arzt zu mir und meiner Familie sagte „Du hast Diabetes Typ 1 und musst ab jetzt spritzen“! S-C-H-O-C-K
Aber fangen wir am besten von vorne an. Wann war das? Wenn ich mich recht erinnere war es ca um den 14. oder 16.1.1990 gewesen. Ich bin mit diesen typischen Symptomen zu meinem Hausarzt gegangen. Mir wurde Blut abgenommen und ich sollte eine „Pipi- und Trinkliste“ für ca 5 Tage machen. Jeder Gang zur Toilette, jeder Gang an den Kühlschrank um mir ein Glas Wasser einzuschütten sollte ich festhalten.
Am 21.1., 2 Tage nach dem Geburtstag von meinem Opa, musste ich wieder zum Doc um mir die Ergebnisse sagen zu lassen. Die Diagnose war: Diabetes Mellitus Typ 1!
Hey ich war da gerade mal 6 Jahre. Ich hatte mein ganzes Leben noch vor mir. Was hieß das nun genau? Ab nach Hause, Sachen für mindestens eine Woche packen und dann nach Moers ins Krankenhaus zum Einstellen und lernen. ICH HASSE KRANKENHÄUSER, jedenfalls zu dem Zeitpunkt. Ich war gerade mal n halbes Jahr in der Schule. Man baute gerade seine ersten sozialen Kontakte auf und und und. Und ich war dann mal eben locker für knapp n Monat doch weg. War doch alles länger wie gedacht und geplant 🙁
Meine ersten beiden Insuline waren Actrapid und Protaphane, welches ich selbst zu mischen lernen musste. Auch die richtige Spritztechnik. Und auch hier noch mal ein fettes HALLO…ich war 6..ind Worten: S-E-C-H-S!!! Ich hatte so verfluchte angst vor den teilen. Und dann natürlich noch mein erstes Blutzuckermessgerät. Irgendwas mit „Diatech“ oder „Diatec“ Glukose aus dem damaligen Hause „Boehinger Mannheim“. Messdauer: 2 Minuten. Und eine Blutmenge die heutzutage absolut undenkbar ist. Ich weiß nicht mehr wieviel es war, aber es war eine MENGE. Der Blutstropfen musste das komplette Feld bedecken. „Einwirken“ musste das dann auch nochmal knapp 1 Minute bis man es abstreifen und ins Messgerät einführen konnte um dann eine weitere Minute zu warten bis dann das Ergebnis da stand.
Tja, das waren meine ersten drei neuen Dauerbegleiter => Messgerät, Actrapid, Protaphane mit den Einwegspritzen. Kein toller Start ins eigentliche Schulleben 🙁
Nach dann doch fast 4 Wochen die Entlassung und rein ins Schulleben. Dort angekommen gleich erstmal die Lehrer aufklären was ich machen muss und auf was die zu achten hatten. Feste Uhrzeiten fürs Messen und Essen waren da angesagt. Boa das waren noch Zeiten, wo man genau gesagt bekommen hatte, wie viel BE’s man wann zu sich nehmen sollte und vorallem WAS! Mars? Snickers? Milky Way? Milchschnitte? Kakao? Pustekuchen! Durfte ich ALLES nicht zu dem Zeitpunkt.
Von nun an sollte ich alle 3 Monate nach Moers in Krankenhaus zur Feststellung des Langzeitwertes, den Hba1c. Dazu noch jedes Jahr für eine Woche zur Diabetesschulung. Stationär! In der heutigen Behandlungsmethode kaum mehr vorzustellen. Auch meine Eltern und Großeltern sollten dadran teilnehmen.
Seit dem ist nun echt viel passiert. Von der CT (konventionelle Therapie mit Spritz-Ess-Abstand und festem Mahlzeitenplan) zur ICT (intensivierte konventionelle Therapie, ohne feste Uhrzeiten wann ich mal was essen muss) bis hin zur CSII (kontinuierliche Subkutane Insulin Injektion = Pumpe = Mein Lebensretter) und einige Keto’s bis hin zur Augenlaserung hab ich shcon viel durchgestanden.
4 Comments
Infos für Diabetes-Frischlinge #DBW2015
5.04.2016 at 20:32[…] X – Der Tag, an dem sich ALLES ändern sollte“, wo wir über den Tag unserer Diagnose schreiben […]
Henrik Wegner
16.11.2014 at 15:21Dies ist ein sehr interessanter Artikel. Eine Veränderung sollte bei uns Menschen schon grundsätzlich im Gehirn anfangen!
iShinne83
27.09.2014 at 0:04Tag X – der Tag, an dem sich ALLE ändern sollte http://t.co/bzKFIEmlyL
iShinne83
27.09.2014 at 0:03Tag X – der Tag, an dem sich ALLE ändern sollte http://t.co/w2eaJBK8q5 http://t.co/J9oi4czBaH