DBW2019 Diabetes

Butter bei die Fische! It’s Realtalktime – #DBW2019

DBW2019 Tag3 - Butter bei die Fische! It's Realtalktime - #DBW2019

Fast Halbzeit in der Diabetes Blog WOche 2019 und heut is ma kurz Butter bei die Fische angesagt. Es geht nämlich um die bösen Folgeerkrankungen.

Ilka hatte gestern im Livestream die netten schwarzen Füße erwähnt. Noch heute fällt das Thema ‚Folgeerkrankungen‘ in Schulungen eher Mau aus. Teilweise sogar nur in einer Zeitspanne von ca 90-120 Minuten. Meiner Meinung nach viel zu wenig. Denn die Folgeerkrankungen sollten nicht verschwiegen werden, sondern aufgezeigt werden, was es gibt und wie man es verhindern bzw so lange wie möglich hinauszögern kann.

Welche Folgeerkrankungen gibt es?

Da gibt es ja ein paar. Diese werden in so genannte Mikro- und Makrovaskuläre* Folgeschäden unterteilt. Mikrovaskuläre Folgeschäden treten vermehrt bei Typ 1 Diabetikern auf, die sich auch über Jahre hinweg, nicht ordentlich um den Diabetes gekümmert haben. Sprich: Langzeitwerte von 10+%

Die Makrovaskulären Folgeschäden sind mehr in Richtung Typ 2 Diabetiker gerichtet. Da ein Typ 2 Diabetes meist jahrelang auch unerkannt bleibt, ist das Risiko  einen dieser Folgeshcäden zu bekommen, höher.

Was sind Mikrovaskuläre Folgeschäden?

Zu den Mikrovaskulären Folgeschäden gehören:

  • die diabetische Retinopathie (Augen)
  • die diabetische Nephropathie (Nieren)
  • die diabetische (Poly-)Neuropathie (Nerven)

Bei den Augen kann es zu kleinen Blutungen kommen. Das Blut läuft in den Glaskörper / Augapfel und verringert dadurch im ersten Schritt auch die Sehstärke. Hier hilft später nur noch eine Laserbehandlung. Besser wäre da dann aber eine bessere Blutzuckereinstellung und ein normgerechter Augeninnendruck. Daher immer regelmäßig zum Augenarzt 😉
Im schlimmsten Fall kann es auch zu einer Netzhautablösung kommen und somit auch zu einer Erblindung.

Bei der Nephropathie wird das körpereigene Filtersystem, die Nieren, angegriffen. Das Organ verklebt quasi.

Die Neuropathie, bzw Polyneuropathie, sind Nervenschäden. Hier verkleben (manche sagen auch verzuckern) die Nervenenden und können somit keine Reizimpulse mehr ans Gehirn übertragen. Der Betroffene spürt z.B. nicht mehr, ob das Badewasser zu heiß oder zu kalt ist, ob er irgendwo reingetreten ist (Nagel, Wespe/Biene, …) oder ob man sich irgendwo geschnitten oder was aufgekratzt hat. Aber auch die Nervenenden an der Eichel bzw der Klitoris können betroffen werden. Heißt dann: der Mann bekommt keine Errektion mehr, oder erschwert oder kann diese nicht mehr aufrecht halten. Die Frau hingegen kann dann nicht mehr ausreichend feucht werden, was dann zu schmerzen während des Aktes kommen kann.

Zu den weiteren Folgen oder eine der bekanntesten Folgen bei der Polyneuropathie ist die Gastroparese. Hier bewegt sich der Magen nicht mehr ausreichend, um die Nahrung „klein zu mahlen“ und weiter in Richtung Darm zu transportieren.

Ja und nun die Makrovaskulären?

Jetzt wirds haarig. Also die Makrovaskulären Folgeschäden, also Schäden an den größen Blutgefäßen sind weit aus schlimmer, aber besser behandelbar, wenn man es rechtzeitig erkennt sogar verhinderbar. Zu den Markovaskulären Folgeschäden gehören:

  • Schlaganfall
  • Herzinfarkt, KHK
  • „Schaufensterbeine“

Schlagfall ist ja schnell selbsterklärend. Dieser tritt meist im Gehirn ein und meist durch eine Blockierung der Versorgung. Dürft mich aber gern korrigieren was das angeht.

Der Herzinfarkt ist auch durch eine Verengung der Gefäße, speziell der Herzgefäße und der Rückgang der Herzmuskulatur.

Die Schaufensterkrankheit ist eine der bekanntesten, meist bei älteren Menschen zu beobachten. Die Beine werden schwer, tun weh und man muss sich entweder hinsetzen oder bleibt einfach minutenlang auf der Stelle stehen. Auch hier sind Durchblutungsstörungen die Ursache.

Was kann ich gegen das alles tun?

Eigentlich nicht viel. Wenn man eines der Dinge schon hat, dann sollte man schauen, dass es nicht schlimmer wird. Hierbei hilft nur eine Verbesserung der Blutzuckerwerte, insbesondere dem Langzeitwert, und eventuell eine Ernährungsumstellung.

Schaden an den Nerven, der Polyneuropathie, sind leider irreversibel. Heißt, sie sind nicht wieder rückgängig zu machen. Jedenfalls ist mir das bis dato nicht bekannt. Diverse Hilfsmittel gibt es ja auch auf dem Markt.

Fazit!

Nehmt euch ruhig die Zeit und informiert euch über mögliche Folgeerkrankungen. Sie sind zwar nicht schön, gehören aber zur Aufklärung der Betroffenen dazu. Auch sollte die Zeit in den Schulungen ausgedehnt werden.

 

Heute um 19 Uhr gibt es wieder auf der Facebookseite des Diabetes Beach Club den Livestream zum heutigen Thema. Alle weiteren Beiträge aus der Diabetes Blog Woche findet ihr durch einen Klick auf das Bild

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