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Sind wir als Blogger nur eine Pharmahure? – DBW2019

DBW2019 Tag6 - Sind wir als Blogger nur eine Pharmahure? - DBW2019

Das Ende der diesjährigen Diabetes Blog Woche neigt sich so langsam dem Ende entgegen. Heute gehts mal um ein wichtiges Thema, was für uns Blogger eigentlich genauso wichtig ist, wie für jeden Diabetiker das Wissen über die Krankheit und deren möglichen Komplikationen.

Sind wir Diabetesblogger nur ein Spielball der Medizinproduktehersteller?

Vielleicht kennt ihr ja die ein oder andern Beiträge anderer Blogger, national wie international, dass sie über solche Events wie dem ATTD, dem kleinen europäischen Technologiekongress, dem EASD, den etwas größeren Kongress, oder auch von so genannten „Diabetes Exchanges“ berichten. Natürlich werden die meisten zu solchen Events von ein oder zwei Firmen zu eingeladen und bekommen auch den Flug, das Hotel und auch zu den Zugang zu dem Kongress von der entsprechenden Firma bezahlt. Das ganze ist natürlich dann im späteren Verlauf ein geben und nehmen.

Die Firmen präsentieren zu deren eigenem kleinen Event, was es so neues gibt oder eventuell geben wird und erwartendann natürlich auch entsprechendes Feedback. Ob man das nun direkt nachdem man wieder zuhause ist in einem Blogbeitrag unterbringt oder enfach nur durch Bilder auf seinem Instagramprofil oder als Galerie auf seiner Facebookseite postet, sollte eigentlich jedem selbst überlassen sein. 

Ich hab ja auch schon an ein paar Events teilnehmen dürfen und neben dem, was die einladende Firma uns präsentiert hatte, war es auch immer wieder schön, alte und neue Freunde wieder zu sehen und auch mal neue Städte zu erkunden.

Das eigentliche Problem!

Jetzt aber mal zu einer keinen negativen Sache, die sich in den letzten 1…2…3 Jahren in manchen Köpfen scheinbar festgebrannt hat, weswegen ich auch den Titel so schorf gewählt habe.

Wenn man zu solch einem Event eingeladen wird und dann auch dadrüber berichtet, dann  schreien kurz nach Veröffentlichung gleich „das ist überhaupt nicht transparent, so positiv wie du über das alles schreibst“, „du bist doch nur ne Pharmahure“, „findest du überhaupt was schlecht an den ganzen Produkten“, usw!

Das führt teilweise dann auch dazu, dass man einfach keinen BOCK mehr hat, über sowas zuschreiben oder im schlimmsten Fall überhaupt nicht mehr bloggen möchte. Was viele auch liebendgern verwechseln, ist die Bezeichnung Pharmaindustrie und Medizinproduktehersteller! Zur Pharmaindustrie gehören Firmen wie Sanofi, NovoNordisk, Lilly. Oder aber auch Bayer, Ratiopharm und viele weitere, die MEDIKAMENTE herstellen. Medizinproduktehersteller sind hingegen Firmen, die so nette Sachen herstellen wie Insulinpumpen, Insulinpens, Blutzuckermessgeräte oder auch rtCGMS bzw FGM Geräte. Darunter zählen zB Roche, Medtronic, Dexcom, Abbott, Ascensia und weitere.

Daher sind wir Blogger, wenn wir über ein Event schreiben, keine Pharmahuren oder sonst was. 🙁

Warum liest man immer nur positives?

Das liegt meist an einem selbst, ob man alles positiv ansehen will und negatives komplett ausblenden will oder gar nicht sieht. Klar ist es schön, neue Produkte zu sehen, denn die Diabetescommunity freut sich ja schließlich auch auf sowas. Nur kann man da nie genau sagen, wann das Produkt XY hier erhältlich seien wird.

Bestes Beispiel dafür ist die Minimed 670G, welche in ein paar europäischen Ländern bereits erhätlich ist, aber in Deutschland guckt man immer noch in die Röhre. Da kann der hersteller aber wenig für. Das Problem liegt da an der Zulassungsbehörde.

Wo ist dann das Negative?

Das meiste, was negativ wäre, wird in der Regel direkt bei den Events angesprochen und über diese ehrliche Meinung sind die Firmen meist dankbar. Bestes Beispiel hierfür sind die Berichte von Mylife und der Ypsopump, als diese noch in der entwicklung war und einige Blogger in die Schweiz eingeladen wurden. Mylife hat durch die Minupunkte, die den Bloggern aufgefallen sind und direkt so kommuniziert worden, was gelernt. Sonst hätte die Ypsopump bspw gar keinen Multiwave- bzw verzögerten Bolus. Ein Bolusrechner fehlt leider immer noch, den ich bei einer Insulinpumpe essentiell finde.

Reine PR oder doch sinnig für die Community?

Ich denke, um mal auf den Untertitel von der DBW einzugehen, es ist ein gesunder Mix aus beiden. Man bekommt als Blogger bei solchen Events Einblicke in neue Produkte, wo der „08/15-Diabetiker“ der sich ein wenig auf Facebook rumtreibt, erst was von erfährt, wenn es schon auf dem Markt ist. Selbst heute lese ich sehr oft, was zB die MM670G so alles kann oder das Leute fragen, wer Erfahrung mit dem Omnipod hat bzw was der kann. Das liegt da dann aber auch an der mangelnden Kommunikationsbereitschaft der Ärzteschaft, wenn man das im späteren Gesprächsverlauf rausbekommt.

JA wir machen quasi „kostenlose“ Pressearbeit für die Firmen die uns einladen. Aber das gehört. so wie ich oben schon geschrieben hatte, zum „geben und nehmen“. In wie weit das dann verwertbar für die Firma ist, ist was anderes. Das was dann aber gar nicht geht, sind dann so Aussagen wie „du bist uns zu kritisch“ oder wenn dann plötzlich gar keine Kommunikation zwischen der Firma und dem Blogger herrscht. Das ist nicht nur schade, sondern zeigt mir auch, dass ein gewisses Vertrauen wohl nicht mehr da ist.

 

So…genug geflennt und gemosert! Nein Spaß beiseite! Ich wollte euch nur mal klar machen, dass man nicht als Spielball der einzelnen Hilfsmittelproduzenten angesehen werden sollte, sondern als Kommunikationsmedium zwischen Hersteller und Anwender mit einer eigenen Meinung. Und DAS sollte jeder im Hinterkopf behalten.

Heute abend gibts zu dem ganzen Thema auch wieder ein Livestream auf der Diabetes Beach Club – Facebookseite und weitere Artikel findet ihr, wie gewohnt aus dieser Woche, wenn ihr unten auf das Bild klickt.

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