Da isser schon, der Donnerstag in der Diabetes Blog Woche und dann auch noch ein Thema, worüber ich eigentlich eh schonmal was schreiben wollte. Es geht ums Thema Loopen im DIY Format.
DIY?
DIY steht für Do it yourself, zu deutsch: machs dir selbst. Jetzt nich das, was ihr vielleicht denk ihr Ferkelchen 😉 Das Loopen ist komplett aus der Community entstanden und hat somit leider keine Zulassung. Natürlich werden aber Medizinprodukte verwendet, die eine Zulassung haben, sprich rtCGMS* und eine kompatible Insulinpumpe. Aber was außerhalb „der Norm“ dazukommt, ist halt eine selbst kompilierte App und ein Kommunikationsgerät.
Da is unter iOS loope, verwende ich hier eine passende MM754 aka Veo, den Dexcom G6 und den RileyLink. Um das ganze ans laufen zu bekommen, gibt es dann halt noch mein Macbook und den Entwickleraccount, da ich manchmal doch ein kleiner Schusel bin und nach 7 Tagen müßte die App neu installiert werden. Das vergesse ich dann so schön.
Non-Plus Ultra?
Na also ob ein DIY Loop nun das Non-Plus Ultra in der Diabtologie würde ich weder bestätigen, noch verneinen. Denn es gehört schon eine gute Grundkenntnis über die Ernkrankung und eine solide Basis in der Therapie.
Das wir uns früher oder später in einem Loop bewegen werden, steht außer Frage. Die Industrie, also die Pumpen und CGM Hersteller, haben das ganze ja schon in der Pipeline. Nur scheitert es da auch mal wieder an der Zulassung und der Erstattungsfähigkeit.
Wer allerding mit seiner ICT (MDI), Pumpentherapie (CSII) oder sensorunterstützter Pumpentherapie (SuP) super klar kommt und es nur testen möchte, der kanns ruhig testen. Wer sich nicht traut und auch keine Unterstützung von seiner Praxis erhält, der sollte es sich halt 2 mal überlegen, den entsprechenden Kostenfaktor einzugehen. Auch sollte man sich vorher gut einlesen, was alles geht und was nicht und wie man mit Problemen umzugehen hat.
Geht das jetzt alles automatisch?
Hier gibt es nur eine Antwort: NEIN!
Das liegt daran, weil man in der App immer noch die zugeführten Kohlenhydrate eintragen muss. Ansonsten läuft es halt so, wie man es von der Minimed 670G her kennt. Heißt: Die Basalrate wird erhäht oder verringert um wieder im Zielbereich zu sein.
Probleme?
Ja die kann es geben. Gerade beim Kompilieren der App, wenn irgendwo ein Miniupdate nicht richtig geladen wurde oder es im Quellcode irgendwo was falsch steht. Damit muss man sich ggf mit auseinandersetzen und es entweder auf Standard lassen
Desweiteren kann es, gerade bei Verwendung von den älteren Minimedpumpen ist die Gefahr groß, dass diese ausfallen oder einfach der Meinung sind, die Kommunikation zum Rileylink einzustellen. Beim letzteren reicht es in der Regel aus, einfach ein paar mal die Tasten zu drücken. Beim ersten Fehler bleibt nur der Weg zur Neubeschaffung.
Es kann auch vorkommen, dass die App den Transmitterwechsel, wenn man mit dem Dexcom looped, die App den neuen nicht akzeptieren will, obwohl die Originalapp vom Dexcom alles anzeigt. So ist es mir in diesem Jahr auch während des Wuppertaler Diabetestages passiert. Der Loop lief 3 von 24 Stunden super durch und in der restlichen Zeit war der Loop so semiaktiv. Selbst bei einem Blick im Quellcode und in den Einstellungen zusammen mit Sascha von sugartweaks könnte kein Fehler gefunden werden. Erst nach einer kompletten neuinstallation lief das ganze wieder.
Wie findet ihr denn das Thema „Loopen“? Wie stehen eure Diabetologen zu diesem Thema? Looped ihr vielleicht selbst?
Heute Abend ist um 19 Uhr der nächste Livestream auf der bekannten Seite und weitere Artikel von heute gibt es wie gewohnt auf der Seite von der diabetes-blog-woche. Klickt einfach unten auf das Bild!